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1. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 45

1913 - Breslau : Hirt
1. Volksteile. — Hausbau. 45 Im Berg- und Hügellande des 30 überwiegt bei der Landbevölkerung der zwei- stöckige, aus Fach- oder Flechtwerk errichtete fränkische Hausbau, mit getrennten Ställen und Scheunen einen viereckigen Hof einrahmend. S. Bild S. 72. Das „Platz- gebäude" des wohlhabenden friesischen Bauern (in Holstein „Heuberg" oder „Barg- hus") vereinigt das von einem mächtigen Dache geschützte, im Innern viergeteilte Wirtschafts- mit dem angehängten quadratischen Wohngebäude. Es sieht stattlich, aber nüchtern aus und dringt jetzt weit auf den sächsischen Boden vor, weil es billiger ist und als praktisch gelobt wird. Dem niedersächsischen Bauernhause ist eine Schar begeisterter Lobredner er- wachsen, nun es zu verschwinden droht und die Landschaft, in die es sich wie ein Glied der Natur selbst hineinschmiegte, um ein gutes Stück ungesuchter Poesie ärmer wird. Es ist entstanden aus dem Schafstalle, an dessen langgestrecktem Bau aus Holz und Flechtwerk sich allmählich alle andern Räumlichkeiten angegliedert haben, wie noch heute sich das ganze Wirtschaftsleben auf seinem „Atrium", der „Großen Diele", abspielt und alle andern Räume nur als Anhängsel erscheinen. Die Mittel- dreschdiele als Stallgasse, auf welche die Köpfe des beiderseits eingestallten Viehs gerichtet sind, das große vierflügelige Einfahrtstor und hinter der Großen Diele die Flett-(Wohn-)Diele mit dem Herdfeuer sind das Kernstück des sächsischen Hauses. Die der Großen Diele „angeklappten" niedrigeren Seitenschiffe mit den Ställen heißen Kübbung, und das Kübbungshaus war das bei uns zulande herrschende. Menschen, Großvieh, Kleinvieh, Ackerfrüchte, Herr und Knecht, Stall und oft auch Bett — alle in demselben vom Rauche des Herdfeuers erfüllten und gebeizten Räume, ohne daß Gesundheit und sozialer Friede darunter litten. Dem „Einbau" oder „Langhause" gibt sein Gepräge das anheimelnde Strohdach, auf das die Pflanzenwelt der Um- gebung im Laufe der Jahrzehnte langsam hinaufwanderte. Dieses Dach wird nun freilich kaum mehr zu halten sein, aber es wird auch überhaupt kein niedersächsisches Bauernhaus mehr gebaut, nur veränderte Nachbildungen mit Ziegeldächern und " Schornsteinen. Solche Eichenbalken, wie sie zu einem gerechten Gebäude gehörten — 30 m lang und darüber —, sind kaum noch für teures Geld zu haben. Dazu kommt das Bedürfnis nach weiteren Nebengebäuden, die unentbehrlichen Maschinen aufzunehmen, wodurch die Große Diele wiederum entbehrlich wird. Damit nun nicht das Allerweltshaus des Städters oder gar das Vorstadthaus das Land über- schwemmt und damit nicht mit dem Bauernhause auch das Bauernleben verschwindet, sind schon mancherlei Versuche angestellt worden, einen Bau — wenn es sein muß, aus Eisen und Zement — zu schaffen, der den Zwang der Neuzeit mit alten Gewohn- heiten versöhnen soll, und in neuester Zeit stoßen wir auch auf Bauten, die Wohl- gefallen erwecken können. In Westfalen sind sie schon häusiger, und den Bauern fehlt es nicht mehr an guter Bauberatung. — Das Wahrzeichen des sächsischen Hauses sind zwei Pferdeköpfe aus Holz, vorn am Giebel ausgesägt, auf dem Hause der Alt- länder zwei sich in die Brust beißende Schwäne (siehe auch S. 71). Die Pferdeköpfe heißen auch wohl „Kraienstol" — Krähenstuhl oder „Ulenfiärn" — Eulengiebel. Die Bewunderer dieses sinnbildlichen Schmuckes hoffen ihn auf die Zeiten Widukinds und noch viel weiter zurückleiten zu können- aber wir dürfen nicht verkennen, daß solche Giebelzierden zunächst bautechnisch bedingt sind. Ebenso ist die Frage, ob die nach außen schauenden Pferdeköpfe das Gebiet der Sachsen, die einander zugewandten die ehemaligen Wohnsitze der Langobarden bezeichnen, so lange nicht spruchreif, bevor ihr Vorkommen nicht wenigstens genau kartiert ist. Die „Giebelsäulen" im Gebiete des Teutoburger Waldes, westlich bei Osnabrück, am Dümmer, nördlich bis Petershagen und Luthe bezeichnen vielleicht das Land der Engern (?); im Kreise Zeven kommt das Kreuz als Giebelzierde vor. Hadeln und Kehdingen kennen keinen das Dach überragenden Giebelschmuck, aber lieben es, den Giebel mit buntbemalten, auch wohl zu Figuren ausgesägten Brettern zu verkleiden.

2. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 71

1913 - Breslau : Hirt
Niedersächsisches Bauernhaus. 71 18. Niedersächsisches Bauernhaus. Da im Nordwestdeutschen Tieflande der Ackerbau meist mit Viehzucht verbunden ist, entwickelten sich schon in alten Zeiten die Langhäuser. Sie ver- einigen die menschliche Wohnung mit dem Vieh- und Scheunenraum unter einem Dache und ermög- lichen dem Landmanne eine bequeme Wartung des Viehes. Die Futterkrippen liegen unmittelbar an der langen Diele, die vom Tor bis zum offenen, schornsteinlosen Herde das Haus durchzieht. Ig. Diele eines niedersächsischen Bauernhauses. Die Tür im Hintergrunde links führt in die Kammern, rechts in die gute Stube. Im allgemeinen spielt sich das tägliche Leben auf der Großen Diele und um den Herd ab. In älteren Gebäuden ragt dieser kaum in Fußhöhe auf.
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